Wir freuen uns sehr auch in diesem Jahr wieder Projektpartner*innen der Amadeu-Antonio-Stiftung und des Anne-Frank-Zentrums Berlin für die Aktionswochen gegen Antisemitismus zu sein! Am 16. November 2022 werden in diesem Rahmen Rebekka Blum, Mischa Luy und Florian Hessel online einen aktuell erscheinenden multidisziplinären Sammelband zum Verschwörungsdenken vorstellen und über Alltagspräsenz und Mobilisierungspotenziale von Verschwörungsvorstellungen, Antisemitismus und Antifeminismus diskutieren. Eine weitere Veranstaltung findet am 9. November statt (s.u.).
Podium/Buchvorstellung (hybrid) „Verschwörungsdenken, Antisemitismus & Antifeminismus in Alltag & politischer Mobilisierung“
Mit Mischa Luy, Rebekka Blum & Florian Hessel
Mittwoch, 16. November 2022
Beginn: 19 Uhr
Ort: Online/Zentrale Bibliothek Frauenforschung, Gender & Queer Studies der Universität Hamburg
Veranstaltung findet via Zoom statt. Anmeldung unter hamburg(a)bagrut.de
Einige wenige Plätze in Präsenz sind *nach Anmeldung* möglich. Wir bitten um Verständnis falls eine Berücksichtigung nicht (mehr) möglich sein sollte.
Veranstaltet von Bagrut e.V., in Kooperation mit der Zentralen Bibliothek Frauenforschung, Gender & Queer Studies, unterstützt durch die und im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2022 der Amadeu-Antonio-Stiftung und des Anne-Frank-Zentrums Berlin.
»Verschwörungstheorien« haben Konjunktur – doch was liegt ihnen zugrunde? Verschwörungsdenken verweist auf eine ausgeprägte Bereitschaft, hinter verschiedensten Ereignissen das verborgene Wirken einer im Geheimen operierenden und übermächtigen Gruppe von Personen anzunehmen. Zugleich ist damit eine Wahrnehmungs- und Deutungskultur bezeichnet, in der sich Subjekte die Welt entsprechend aneignen, um eine weitgehend ohnmächtig erfahrene Realität strukturieren und erklären zu können. Als Mittel politischer Agitation haben Verschwörungsvorstellungen eine affektmobilisierende Wirkung, für das Individuum wiederum halten sie epistemische, soziale und emotionale Gratifikationen bereit. Das Denken in »Verschwörungen« und sein Wirkungspotenzial in tatsächlichen wie vermeintlichen Krisen ist so als Symptom wie auch Katalysator gesellschaftlich-politischer Entwicklungen zu verstehen.
Mit einem Schwerpunkt auf der Verbindung von Verschwörungsdenken, Antisemitismus und Antifeminismus in Alltag und politischer Mobilisierung stellen die (Mit-)Herausgeber Mischa Luy und Florian Hessel gemeinsam mit der Autorin Rebekka Blum Inhalt und Befunde des multidisziplinären Sammelbands „Verschwörungsdenken. Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung“ (Gießen: Psychosozial Verlag, 2022) vor.
Zum Buch: <https://www.psychosozial-verlag.de/3173>
Mischa Luy (Berlin) ist Sozialwissenschaftler und forscht zur Prepper-Szene in Deutschland. Er berät das Projekt „#kopfeinschalten – Kritisch gegen Verschwörungsdenken“ wissenschaftlich.
Florian Hessel (Hamburg) ist Sozialwissenschaftler, Publizist und Lehrbeauftragter u.a. der TU Hamburg. Er ist als wissenschaftlicher Berater und Referent in der politischen Bildung und Demokratieförderung tätig und Gründungsmitglied von Bagrut e.V.
Rebekka Blum (Freiburg) ist Soziologin, politische Bildnerin und Publizistin mit den Schwerpunkten Antifeminismus und (extreme) Rechte. Sie engagiert sich im Netzwerk feministische Perspektiven & Interventionen gegen die (extreme) Rechte (femPI).
Weitere Veranstaltung im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2022:
9. November 2022, 16h, Hamburg-Altona: Stadtteilführung „Jüdisches Leben in Altona/Ottensen: Alltag, Verfolgung, Widerstand“
mit Sandra Wachtel
