(K) Vortrag 27.11.: „Gefühlte Wahrheit.“ Sozialpsychologie des Verschwörungsdenkens

Wir freuen uns sehr bei den Kölner Aktionswochen gegen Antisemitismus des Bündnis gegen Antisemitismus Köln zu Gast zu sein. Unser Vereinskollege Florian Hessel spricht am 27. November 2023 zum Thema „Gefühlte Wahrheit.“ Zur Sozialpsychologie des Verschwörungsdenkens.

Montag, 27. November 2023, ab 19:30 Uhr
Universität Köln, Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35 (Straßenbahn „Universität“)

Weitere Informationen und Gesamtprogramm auf der Website des BgA Köln: LINK.

„Gefühlte Wahrheit.“ Zur Sozialpsychologie des Verschwörungsdenkens

Vortrag & Diskussion mit Florian Hessel

Verschwörungsideen sind populär. In Medien, Kultur und Politik, unter Erwachsenen und Jugendlichen, auf der Rechten, auf der Linken und in der Mitte. Sie sind uns allen vertraut.
Die Kampagnen der extremen Rechten, die Kanäle ‚alternativer‘ Medienschaffender oder das Gerücht aus ‚sicherer Quelle‘ im sozialen Netzwerk – wo eindeutige Erklärungen angeboten werden, sind die angeblich einfachen, antidemokratischen Lösungen nicht weit. Verschwörungsvorstellungen legitimieren kritiklose Zustimmung, Misstrauen und Kompromisslosigkeit; sie einigen Menschen über ein gemeinsames, absolutes, personalisiertes und oft antisemitisches Feindbild.

Der Vortrag nimmt sozialpsychologisch und gesellschaftstheoretisch die Frage „Was heißt: Denken in ‚Verschwörungen‘?“ in den Blick. Im Mittelpunkt jeder Auseinandersetzung muss die Beschaffenheit und innere Verbindung von dieser Form der Erklärung der Welt stehen: Warum entfalten Verschwörungsmythen, auch gerade in Zeiten der Krise und der Unsicherheit, Wirkungsmacht? Weshalb sind die Verfechter*innen von Verschwörungsideen meistens antisemitisch? Und lernen wir aus Verschwörungsvorstellungen etwas über ein konkretes Ereignis, oder doch viel mehr über die Einzelnen und die Gruppen, die sie sich aneignen, und über den Zustand ihrer Gesellschaft?

Florian Hessel ist Sozialwissenschaftler und Publizist und lebt in Hamburg. Er ist Lehrbeauftragter der TU Hamburg und als freier Referent und wissenschaftlicher Berater in der politischen Bildung und Demokratieförderung tätig. Er ist Gründungsmitglied von Bagrut e.V. Verein zur Förderung demokratischen Bewusstseins. Zum Thema hat er u.a. 2022 den Sammelband „Verschwörungsdenken. Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung“ (Psychosozial Verlag) mitherausgegeben.

Veranstaltet vom Bündnis gegen Antisemitismus Köln, dem AStA der Universität zu Köln und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln.